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Frage zur Verstärkung des Hausanschlussverstärkers
Verfasst: Do 29. Jul 2021, 00:20
von Loreley
Hallo,
ich „saniere“ gerade unsere Hausinstallation und muss mir jetzt noch einen neuen Hausanschlussverstärker besorgen. Es soll ein DCT-Delta sein. An sich reicht da die 36dB Version voll aus. Da aber die 39dB Version (BKE 39PS-KDG) über das bessere und stromsparendere Netzteil verfügt (Schaltnetzteil) würde ich diese Version gern kaufen wollen, da sie „nur“ 10 Euro mehr kostet.
Mit 39dB wäre meine Anlage aber überversorgt. Nun lese ich aber in der technischen Beschreibung „Einstellung Pegel/Entzerrung DS 0 – 20dB“.
Ich lese daraus, dass ich diesen Verstärker ohne Bedenken nehmen kann da er sich ja bis 19dB herunterregeln lässt.
Oder mache ich da einen Denkfehler?
Re: Frage zur Verstärkung des Hausanschlussverstärkers
Verfasst: Do 29. Jul 2021, 09:18
von KuNiRider
Hi,
ja, dass der BKE 39 PS das sparsamere Netzteil hat stimmt, deine Überlegung aber leider nicht ganz.
Problem ist der interne 'Ort' des Pegelreglers - nämlich vor dem eigentlichen Verstärker.
Dadurch passiert nun folgendes:
Der Eingangspegel wird um den Wert des Pegelstellers reduziert aber er darf nicht zu niedrig werden, sonst wird zunehmend Rauschen und kein Signal verstärkt --> die Signalqualität nimmt ab. Im analogen Zeitalter hat man dies sofort gesehen, sowie der Eingangspegel eines Verstäkres unter 62dBµV fiel, begann das Bild zu rauschen. Digital wird da zuerst viel kaschiert aber die Problematik bleibt die selbe und es kommt plötzlich zu heftigen Pixelstörungen.
Darum gibt es die Verstärker in so fein gestuften Verstärkungsklassen. Bei den Verstärkern der nächsten Klasse, ist der Verstärkungswert interstage schaltbar, so hätte der BKD 35 SF / RV 65-32EF (ausgelaufen) wahlweise 29 oder 35dB Verstärkung bei nur 5,2W
Wieviel Ausgangspegel benötigen sie denn? Den kann man ja recht genau ausrechnen.
Benötigter Pegel abzgl. Übergabepegel zzgl. 3dB Reserve = benötigte Verstärkung
Es ist aber auch möglich den benötigten Pegel zu erhöhen ;-) geht ganz einfach über die Dosen.
Standart wäre z. Bsp. eine zweier-Dosenreihe mit erst 12dB Dose dann eine 10dB Dose. Nimmt man statt dessen eine 15dB und 12dB steigt der benötigte pegel um 3 dB.
Re: Frage zur Verstärkung des Hausanschlussverstärkers
Verfasst: Do 29. Jul 2021, 09:32
von Timo
Ich denke du hast bei Amazon die Preise verglichen, 10€ Unterschied sind das nicht ganz.
Bei Technibuy findest du den 36dB Verstärker hier
https://technibuy.de/fernsehtechnik/ver ... delta.html und den 39dB hier
https://technibuy.de/fernsehtechnik/ver ... delta.html.
Grundsätzlich ist der Einsatz eines Verstärkers auch von der Struktur im Haus abhängig. Also wie viele Dosen, sind diese in Reihe oder hat jede Dose ein eigenes Kabel. Wie lange sind die Wege. Welche TV-Dosen wurden eingesetzt, welche Dämpfungen haben diese.
Viele Wege führen im TV Bereich zum Ziel.
Re: Frage zur Verstärkung des Hausanschlussverstärkers
Verfasst: Do 29. Jul 2021, 22:55
von Loreley
OK, ich habe verstanden, dass es nicht günstig ist den Dämpfungsregler bei Notwendigkeit zu weit herunterregeln zu müssen. Optimal scheint es also dann wohl, wenn der Verstärker "voll aufgedreht" ist.
Bei mir handelt es sich um eine Sternverteilung, also sechs Dosen abgehend von einem 6-fach Verteiler. Die Entfernung zu der am weitesten entfernten Dose beträgt Dose beträgt 14 Meter. An dieser hängt ein Antennenanschlußkabel von 10 Meter Länge.
Da könnte ich doch jetzt das zu viel an Leistung mit entsprechenden Multimediadosen ausgleichen, oder? Meine Rechnung ist die:
Übergabepunkt ~ 70 dB
- Überspannungsschutz 0,5 dB
+ Verstärker =39 dB
- Verteiler = 10 dB
- Durchgangsdose mit R75 = 19 dB
- Leitungsdämpfung (15 Meter Verlegeleitung, 10 Meter Anschlussleitung) = 5 dB
Da habe ich dann am Gerät rechnerisch 74,5 dB, also ok
Problematisch wären denn da nur die kürzeren Leitungen. Die kürzeste wäre die zum Router (6 Meter), die zur meist genutzten Dose (nur Fernseher) 8 Meter Verlegekabel + 7,5 Meter Anschlusskabel). Da müsste ich ja wahrsch Dosen mit einer noch größeren Dämpfung haben. Aber mehr als 19 dB geht ja nicht. Da käme ich dann wohl nicht drum herum doch am Dämfungsregler zu schrauben.
Also sann doch auf das modernere Netzteil verzichten und die 36er Version nehmen und dann 19er und 15er Dosen?
Re: Frage zur Verstärkung des Hausanschlussverstärkers
Verfasst: Fr 30. Jul 2021, 06:59
von Timo
Re: Frage zur Verstärkung des Hausanschlussverstärkers
Verfasst: Mo 2. Aug 2021, 10:02
von KuNiRider
Loreley hat geschrieben: ↑Do 29. Jul 2021, 22:55
Meine Rechnung ist die:
Übergabepunkt ~ 70 dB
- Überspannungsschutz 0,5 dB
+ Verstärker =39 dB
- Verteiler = 10 dB
- Durchgangsdose mit R75 = 19 dB
- Leitungsdämpfung (15 Meter Verlegeleitung, 10 Meter Anschlussleitung) = 5 dB
Deine Rechnung ist gut - hat aber zwei Fehler:
Übergabepunkt 70dBµV wäre selbst als PAL-Pegel sehr hoch - stehen an dem Verstärker evtl Ein-&Ausgangspegel dran?
Heutige Digitalpegel werden niedriger eingespeist QAM256-Kanäle mit ca -3...-4 dB unter dem ehemaligen PAL-Pegel und dioe QAM64 Kanäle sogar -10dB weniger. Der ÜB sind bei einer mittleren Frequenz wie 466MHz/QAM256 ca 61....65dBµV
Sollpegel an der Dose PAL/QAM256/QAM64 somit 68/64/58 dBµV un +/-5dB Abweichung und max 5dB Schräglage.
So ca 8dB kannst (und musst min 4dB, weil er keine 108dBµV kann) du den BKE schon runterregeln und kämst damit in den grünen Bereich.
An jeder Dose kannst du dann auch noch weitermachen und ein 15dB + 12dB + 10dB Durchgangsdose dahinter hängen ;-) der BKE 39 ist halt für Häuser mit 6...8 Wohnungen gedacht - du fährst also quasi mit nem Porsche zu Brötchen holen - kann man machen :-D